Nur wenige Tage nach unserer Jahresvollversammlung starteten wir in das neue Übungs- und Feuerwehrjahr 2018. Am Programm stand eine Technische Übung. Thema dieser war die Rettung einer eingeklemmten Person aus einem Fahrzeug zum einen und das Bergen eines Fahrzeuges. Unser neu gewählter Kommandant Stellvertreter Stefan Berger und Zugskommandant Simon Berger mussten aufgrund des schlechten Wetters improvisieren und die Übung auf einem Gelände mit Unterstellmöglichkeiten durchführen.
So war mit der Fachschule in Bergheim bzw. dem Bauhof eine geeignete Stelle gefunden. Dort hatten sie, wie oben schon erwähnt, zwei Szenarien vorbereitet. Die Anwesenden Personen teilten sich in zwei Gruppen auf und bearbeiteten die einzelnen Szenarien. Anschließend wechselten die Gruppen, so dass jede Gruppe beide Szenarien abarbeiten konnte.
Szenario 1: Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person
Thema des ersten Szenarios war die Rettung einer verunfallten Person, welche im Fahrzeug eingeklemmt wurde. Da wir selbst kein Fahrzeug mit hydraulischem Rettungsgerät verfügen, standen für uns die Erstmaßnahmen im Vordergrund. Wir stellten uns also die Frage, was wir tun können um der verunfallten Person zu helfen bis eine Feuerwehr mit Spreizer und Schere eintrifft.
Da das Fahrzeug seitlich lag, wurde es als erstes gesichert, damit es nicht zurückkippen konnte. Hierbei bediente man sich der Technik mit den Steckleitern und spreizte jeweils einen Teil der Steckleiter unter die beiden Reifen welche nach oben zeigten. Um die Konstruktion zu befestigen, wurde das Ganze mit Ratschengurte festgezogen. Auf der gegenüberliegenden Seite sicher man das Fahrzeug mittels Radkeile.
Da die Beifahrertür aufgrund des Unfalles anfangs klemmte, brach man sie mit dem Force Rescue Tool auf. Nun kam ein weiterer Steckleiterteil zum Einsatz, mit dem ein Kamerad über die Beifahrertür ins Innere des Fahrzeugs vordrang. Dort kümmerte er sich um den Patienten, während die übrige Mannschaft durch den Kofferraum versuchte den Verletzten aus dem Fahrzeug zu befreien. Hierfür mussten Sitze umgeklappt und Kopfstützen abmontiert werden.
Die Rettung des Patienten wurde aber aus Zeitgründen nicht mehr vorgenommen sondern nur mehr besprochen. So kam von einigen der Tipp, den Verletzten über den Kofferraum mittels Spineboard so schonend wie möglich zu retten.
Szenario 2: Bergen eines Neuwagens aus misslicher Lage
Beim zweiten Szenario stellte sich die Sachlage wie folgt dar: Ein PKW (die Annahme war es handelt sich um einen mehrere tausend Euro teuren Wagen) war zwischen zwei unbeweglichen Hindernissen eingeklemmt. Wie durch ein Wunder erlitt der PKW hierbei aber keinen Schaden und der Fahrer konnte sich noch selbstständig aus dem Fahrzeug befreien. Unsere Aufgabe war es den PKW ohne Beschädigung aus der misslichen Lage zu befreien.
Die Vorgehensweise der beiden Teams waren, im Gegensatz zum ersten Szenario hierbei aber unterschiedlich. Da der Traktor mit der Seilwinde auf der Anhängekupplung des Fahrzeugs aufsaß, hob die eine Gruppe den Traktor mittels Hebekissen einfach an und zog das Fahrzeug mit der TLF-Seilwinde heraus. Diese Vorgehensweise führte schnell zur Bergung des Fahrzeuges und konnte ohne Schäden durchgeführt werden.
Die zweite Gruppe versuche es mit Schaufeln. Hierfür wurde das Fahrzeug an jedem Reifen mittels Muskelkraft angehoben und jeweils eine Schaufel unter die Räder gelegt. Dies soll die Reibung zwischen Reifen und Asphalt mildern und so helfen das Fahrzeug leichter zu bewegen. Allerdings kam man anschließend zu dem Entschluss, dass der Traktor die Anhängekupplung blockiert. Aber auch hier fand man eine Lösung und konnte das Auto befreien. Anschließend wurde das Fahrzeug auf den Schaufeln einfach aus den Hindernissen herausgezogen. Schnell merkte man aber, dass dies nicht zum gewünschten Ergebnis führte, da die Stoßstange beschädigt wurde.
Im Anschluss wurde noch die Vorgehensweise von Gruppe 1 versucht, bevor die Übung nach ca. 1,5 Stunden beendet und ins Feuerwehrhaus eingerückt werden konnte.
Wir bedanken uns bei Stefan und Simon Berger für die Ausarbeitung der Übung. Die Kameraden konnten hierbei lernen, dass wir trotz Fehlen eines hydraulischen Rettungsgerätes nicht untätig sind und ideale Vorkehrungen bis zum Eintreffen einer weiteren Feuerwehr schaffen können.
Weitere Bilder gibts auf unserer Flickr-Seite zu sehen!