Am Dienstag, 11. Dezember 2018 fand die letzte Übung für dieses Jahr statt. Thema der Übung war die Türöffnung, da es durchaus vorkommen kann, dass wir bei einem Brand oder Ähnlichem vor einer verschlossenen Tür stehen. Die Zeit bis ein Schlüsseldienst gerufen und dieser ankommt, ist oft nicht da.
Theoretische Grundlagen zur Türöffnung
Anfangs besprach man die theoretischen Grundlagen zur Türöffnung. Die KameradInnen stellten sich zum Beispiel die Frage, wann eine Türöffnung Sache der Feuerwehr bzw. des Schlüsseldienstes ist?
Die Feuerwehr darf nur bei Gefahr im Verzug eine Tür öffnen. Beispielsweise hat sich ein Kleinkind in der Wohnung eingeschlossen oder Essen wurde am Herd vergessen und im Falle der Amtshilfe für Polizei und Rettung. Hier kommen wir ins Spiel. Bricht die Feuerwehr die Tür einfach auf? Nein. Wir wählen immer den Weg des geringsten Widerstandes. Aus diesem Grund besprach man die verschiedenen Möglichkeiten die uns zur Verfügung stehen.
Für eine Türöffnung werden verschiedene Geräte benötigt. Dies sind PSA, Handschuhe, Augenschutz, Schnittschutz, CO-Warner, Atemschutz und Erste-Hilfe Rucksack, um nur ein paar davon zu nennen.
Welche Gefahren entstehen nun bei einer Türöffnung? Es können Schadstoffe ausgetreten sein, Betroffene können unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen, häusliche Gewalt oder auch in seltenen Fällen Haustiere, welche in Panik verfallen sind.
Grundsätzlich gilt für die Feuerwehr, immer die Polizei hinzuziehen, sonstige Zugangsmöglichkeiten prüfen, Sichtkontrollen durch Fenster vornehmen, lautes klopfen oder Sturmläuten oder einen Ersatzschlüssel besorgen. Nach dem Einsatz müssen die Zugänge wieder verschlossen werden.
Praktischer Teil
Weiter ging es mit dem praktischen Teil, wo das theoretisch Gelernte in die Praxis umgesetzt wurde. Leider stand für die Übung kein geeignetes Übungsobjekt zur Verfügung, woraufhin man sich entschied, eine provisorische Haus- bzw. Wohnungstür anzufertigen. Diese wurde im Feuerwehrhaus eingebaut um die hauseigenen Türen zu schonen.
Anschließend nahm man alle Werkzeuge, zur Türöffnung, aus den Fahrzeugen und teilte die Anwesenden in 3 Gruppen auf, um zerstörungsfreie/-arme Techniken in 3 Station zu beüben.
Station 1: Öffnen einer verschlossenen Haustüre durch „ziehen“ des Schließzylinders
Station 2: Einstieg über ein gekipptes Fenster
Station 3: Öffnen einer Tür, welche nur zugefallen und nicht verschlossen ist
Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten die Türen/Fenster im Laufe der Übung aber relativ schnell geöffnet werden, obwohl teilweise sehr viel Fingerspitzengefühl notwendig war. Bei jeder Station wurde auf die Besonderheiten verschiedener Türen eingegangen, wobei man feststellte, dass wir mit unseren Möglichkeiten nicht jede Tür öffnen können. Dies ist zum Beispiel bei Türen mit Ziehschutz des Zylinders oder Doppelfalz-Türen der Fall.
Da die Übungsverantwortlichen gelernte Tischler bzw. in der Fenster-/Türenbranche tätig sind, konnte auf diverse Fragen genau eingegangen werden.
Nach Abschluss der Übung, gab es für die Anwesenden eine kleine Jause als Dankeschön für die zahlreiche Teilnahme und Disziplin bei den Übungen während des Jahres.
Wir bedanken uns bei Berger Stefan und Reisinger Lukas für die Organisation und Ausarbeit der Übung. Anhand dieser Übung sah man, dass man eine Tür oder ein Fenster nicht immer gewaltsam öffnen muss.