Bereits bei unserer Jahresvollversammlung 2019 gab es eine Umfrage wer an einer Schiffsführer Ausbildung interessiert wäre. Dort meldeten sich dann insgesamt 13 Kameraden zur Ausbildung an. Man entschloss sich dazu die Ausbildung in der Yachtschule Koller zu absolvieren. Diese bot idealerweise im Mai auch gleich einen Kurs beim Gasthof Dieplinger in Brandstatt an.
Am 18. und 19. Mai hieß es für die Kameraden die Schulbank drücken, denn der Theoriekurs stand am Programm. Der Kurs wurde von einem Schiffsführer mit langjähriger Erfahrung abgehalten, welcher mit uns die Kursunterlagen durchnahm. Zudem waren diese noch mit praktischen Erfahrungen seinerseits als Schiffsführer gespickt. Dies war also die ideale Vorbereitung für den Prüfungstag am 27. Mai.
Doch zuvor mussten die Kameraden noch einiges Lernen um das Wissen aus dem Theoriekurs zu festigen und anschließend die Prüfung zu bestehen. Zur Knotenkunde wurden Treffen im Feuerwehrhaus vereinbart, wo man diese gemeinsam in der Gruppe durchnahm.
Theorieprüfung
Die Prüfung für das Schiffsführerpatent fand am 27. Mai ebenfalls wieder beim Gasthof Dieplinger statt. Diese Prüfung gliederte sich in zwei Teilbereiche. Zum einen gab es die Prüfung beim Techniker und zum anderen die Prüfung beim Juristen. Prüfungsbeginn war aufgrund der großen Anzahl an Teilnehmer bereits um 10 Uhr vormittags. Leider erkrankte einer der angemeldeten Kameraden, so dass nur 12 an der Prüfung teilnahmen. Er wird die Prüfung aber zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.
Beide Prüfungen fanden mündlich statt und wurden jeweils von einer 5er Gruppe absolviert. Der Techniker prüfte allerhand zum Thema Kraftwerke und Schleusung, Schiffstechnik, Bootsbau sowie Bootstypen, Motorenkunde, Bordelektrik und noch vieles mehr.
Beim der anschließenden Prüfung beim Juristen hieß es unser rechtliches Wissen zum Thema Schiffsführung zu beweisen. Die Bandbreite der Fragen erstreckte sich über Schiffahrtspolizeiliche Vorschriften, Pflicht des Schiffsführers, Schiffszulassung, Verkehrszeichen am Wasser, Fahr- und Vorrangregeln um hier nur ein paar Themengebiete zu nennen.
Aufgrund der guten Vorbereitung unserer Kameraden und des gemeinsamen Lernens waren die Theorieprüfungen kein großes Hindernis und alle bestanden mit Bravour. Anschließend ging es mit dem Techniker zur praktischen Prüfung.
Praktische Prüfung
Wir absolvierten unsere praktische Prüfung mit unserem eigenen Schlauchboot der Feuerwehr. Dies hatte mehrere Gründe: zum einen absolvierten wir unsere Fahrstunden mit dem eigenen Boot und der wichtigere Grund war die größere Praxisbezogenheit. Da wir im Einsatzfall auch mit unserem Boot fahren war es nahe liegender auch die Prüfung damit zu absolvieren.
Die praktische Prüfung gliedert sich normalerweise in die 3 Teilbereiche „Mann über Bord Manöver“, Längs-Anlegen und das Einfahren in die Box im Hafen. Aufgrund des noch immer höheren Wasserstandes und der starken Strömung entschied sich der Prüfer nur die Anlege-Übungen durchzuführen.
Hier zeigten sich die vielen Ausbildungsfahrten mit unserem erfahrenen Schiffsführer Thomas Prieschl. Er nahm sich Zeit um mit uns die Übungen zu absolvieren, da es nur mit einem Schiffsführer an Bord erlaubt ist das Boot zu steuern. An dieser Stelle vielen Dank an dich Thomas!
Der Prüfer zeigte sich sichtlich beeindruckt von den Fahrkünsten unserer Kameraden und lobte die hervorragende Ausbildung.
Nach dem praktischen Teil stand es dann fest: alle unsere 12 angetretenen Kameraden bestanden die Prüfung mit Bravour und sind ab sofort zur Führung von Booten mit einer Länge von bis zu 10m auf Wasserstraßen und sonstigen Binnengewässern befähigt. Somit erhöht sich die Anzahl unserer Schiffsführer auf 46 Personen.
An dieser Stelle möchten wir uns bei der Yachtschule Koller für die tolle Organisation bedanken. Ebenfalls ein Dank geht an unsere beiden Kameraden Lukas Starmayr und Florian Köberl für die Organisation innerhalb der Feuerwehr. Und last but not least ein riesen Danke an unseren Ausbilder Thomas Prieschl für die vielen Fahrstunden und die Zeit die er sich für uns genommen hat.