Am Dienstag, den 21. Jänner luden die Übungsleiter Stefan Berger und Tobias Zehetbauer die beiden Feuerwehren Mühldorf und Bad Mühllacken zu einer gemeinsamen Brandeinsatzübung ein. Mit einem Abbruchhaus in Weidet hatten sie auch das ideale Übungsobjekt zur Verfügung, um mehrere Feuerwehren zu beschäftigen. Hier gilt ein großer Dank den Hausbesitzern für die Zurverfügungstellung des Objektes.
Realistische Ausarbeitung
Das Abbruchhaus hatte so viel Potenzial, dass es sogar als Gemeindeübung genutzt werden könnte. Bis diese stattfindet, ist das Gebäude jedoch schon gänzlich abgetragen, weshalb man sich für eine Einladung der beiden Feuerwehren entschied. Bei der Übung legte man großen Wert auf die Zusammenarbeit auch außerhalb einer Gemeindeübung. Bereits bei der Ausarbeitung arbeitete man intensiv mit den Zugskommandanten der anderen Feuerwehren zusammen. Da die Ausarbeitenden die Freigabe der Hausbesitzer hatten die Übung so zu gestalten wie sie wollen, konnten die Szenarien noch erweitert und realitätsnaher werden.
Schlussendlich entschieden sich die Übungsleiter für verschiedene kleinere Szenarien. Beim Eintreffen unserer Feuerwehr kam bereits der Hausbesitzer auf die Einsatzkräfte zu und schilderte die Lage. Im Keller des Hauses ist ein Brand ausgebrochen und mehrere der Bewohner galten als vermisst. Zudem breitete sich der Brand über die Außenfassade auf den Dachstuhl aus, welcher schnell Feuer fing. Aus diesem Grund entschied sich der Einsatzleiter die beiden anderen Feuerwehren ebenfalls zu alarmieren.
Währenddessen ging der Atemschutztrupp des Tankfahrzeuges in den Keller vor, um die vermisste Person zu finden. Um überhaupt in das Gebäude zu gelangen, brachen sie die Haustür auf. Auch dies war eine Besonderheit des Objektes, da noch alle Türen und eine Menge Mobiliar vorhanden waren und es so noch realistischer wurde.
Hervorragende Zusammenarbeit
Das Kleinlöschfahrzeug errichtete in der Zwischenzeit eine Zubringerleitung von einem nahe gelegenen Löschbrunnen und versuchte gemeinsam mit der Feuerwehr Mühldorf den Brand von außen einzudämmen. Die Atemschutzträger waren indessen bereits in den Keller vorgedrungen und auf der Suche nach der vermissten Person. Die Schwierigkeit hierbei war die schlechte Sicht und dass der Keller sehr niedrig und ein aufrechtes Stehen nicht möglich war. Zusätzlich war der Keller noch nicht ausgeräumt.
Im Keller von dem Abbruchhaus hatten die Übungsbeobachter zusätzlich ein 200 Liter Fass positioniert, welches die Heizung des Hauses nachstellen und die Temperatur im Gebäude erhöhen sollte. Zusätzlich arbeitete man noch mit Pyrotechnikartikeln, um Rauch zu imitieren. Durch das Löschen der Heizung wurde jede Menge Wasserdampf freigesetzt, was eine zusätzlich Schwierigkeit für die Atemschutzträger bedeutete.
Unerwartete Wendung
Während im Keller gelöscht und gesucht wurde, machte der Sohn des Hausbesitzers im 1. Stock auf sich aufmerksam. Er und der bettlägrige Großvater befanden sich noch im Gebäude und mussten vor den Flammen gerettet werden. Der Atemschutztrupp der Feuerwehr Bad Mühllacken setzte einen Rauchvorhang, um die beiden zu schützen. Währenddessen brachten die Kameraden von Mühllacken die Schiebeleiter vor dem Fenster in Position, um den Sohn und den Großvater abzuseilen.
Da sich der Brand in unmittelbarer Nähe zu einem Nachbarn befand, galt es dessen Haus auch zu schützen. Um dies zu erreichen, ging man in Riegelstellung vor. Dabei entdeckte man eine Person, die sich auf ein Baugerüst rettete und nicht mehr allein hinunterkam. Mittels Notrettungsset befreiten die Kameraden der Feuerwehr Mühllacken die Person aus ihrer misslichen Lage. Auch im Keller gab es Erfolge zu verzeichnen. Die Atemschutzträger fanden heraus, dass das Abbruchhaus einen zweiten Keller hat in dem sich die vermisste Person befand. Zusätzlich fanden sie in einem versperrten Raum neben dem Keller noch eine Person.
Da die Kameradinnen und Kameraden so schnell arbeiteten, überlegten sich die Übungsleiter noch ein Überraschungsszenario. Einer der Atemschutzträger wurde bewusstlos und musste vom Rettungstrupp aus dem Gebäude geholt werden.
Die Übungsbeobachter zeigten sich beeindruckt von der Schlagkraft der drei Feuerwehren und lobten das rasche und professionelle Arbeiten. Bei der anschließenden Nachbesprechung zeige man noch kleinere Verbesserungsvorschläge auf. Auch die Rückmeldung der Teilnehmer war zudem sehr positiv, da sie die realitätsnahe Ausarbeitung und die tolle Zusammenarbeit sehr lobten. Insgesamt nahmen an der Übung an die 60 Leute teil.
Wir bedanken uns recht herzlich bei den Besitzern des Objektes für die Zurverfügungstellung und bei den anderen Feuerwehren für die tolle Zusammenarbeit.