Um die derzeit tote Zeit aufzulockern und wieder ein wenig „Feuerwehrfeeling“ zu verbreiten haben sich die Jugendbetreuer etwas Besonderes einfallen lassen, nämlich eine virtuelle Jugend-Einsatzübung. Es war dies ein vorbereitetes Einsatz-Szenario, am ehesten vergleichbar mit einem Planspiel bei den Aktiven. Als Termin wurde absichtlich der 4. Mai auserwählt, da ab diesem Tag Übungen in Kleingruppen wieder erlaubt sind.
Um 19 Uhr ging es los: die einzigen die im FF Haus sich einfanden, waren der Einsatzleiter und der KLF sowie der TLF Maschinist – die anderen waren zuhause. Ein Mitglied hatte ein zuvor geliefertes HD-Rohr, ein Geschwisterpaar hatte B-Schlauch, Stützkrümer und B-Rohr und ein weiteres Geschwisterpaar Verteiler, C-Schlauch und C-Rohr zuhause im eigenen Garten. Ein weiteres Jugendmitglied hatte die Forstausrüstung geliefert bekommen.
Die ganze Übung lief über die WhatsApp Gruppe der Jugendfeuerwehr ab. Der Einsatzleiter erhielt den Alarmtext: „Brandeinsatz Baum, Flur, Böschungsbrand“. Anhand der Karte im FF Haus wurde der Brandplatz lokalisiert und Fotos vom Einsatzort wurden zur Lageerkundung hergenommen.
Lagebesprechung mit dem Jugendbetreuer
Gemeinsam mit dem Jugendbetreuer wurde die Lage sowie die möglichen Gefahren und die Wasserentnahmestellen durchgesprochen. Der TLF Maschinist erhielt Bilder vom Zufahrtsweg und gemeinsam mit seinem Vater (einem erfahrenen Maschinisten) wurde der Standplatz des TLFs besprochen. Parallel dazu wurden die Bilder auch in der WhatsApp Gruppe gepostet, damit die Jugendmitglieder draußen auch immer aktuell informiert waren.
Nun erteilte der Einsatzleiter den Befehl: „HD-Rohr zum Angriff vor!“. Für Oskar Resch war dies zuhause der Startbefehl. Er nahm das Rohr vor und ein gepostetes Video seiner Mutter bestätigte der Mannschaft im FF Haus die erfolgte Arbeit.
Nun wurden die Maschinisten unterwiesen. Nach einer kurzen Pumpenschulung wurde real angesaugt und auch eine Saugleitung im kleinen Kreis errichtet. Zusätzlich gab es Infos über Saughöhe, Druckverluste bei Steigungen und dem Betrieb beim „gespeist“ werden. Alles wurde über die WhatsApp Gruppe für die Leute daheim übertragen. „C-Rohr zum Angriff vor!“ lautete der Befehl des Einsatzleiters. Maxi und Paul Stuhlberger erledigten das und posteten sofort das Beweisfoto.
Nun musste die Zubringerleitung von 18 B-Längen ausgelegt werden. Dies konnten wir selbstverständlich nicht simulieren. Die Jugendlichen, welche für Saugleitung und Zubringerleitung verantwortlich waren, hatten ein jeder zwei Fragen zu beantworten sowie eine Einsatzskizze mit den eingesetzten Schlauchleitungen zu erstellen.
Um dem Brand den Garaus zu machen, wurde dann auch noch das B-Rohr vorgenommen. Paula und Manuel Umdasch erledigten den Auftrag. Nun musste der Baum gefällt werden. Thomas Gruber postete ein Foto von sich in Forstausrüstung und seine Schwester Katharina hatte Fragen zum Thema Arbeiten mit Forstausrüstung zu beantworten.
Umfassende Aufgabenverteilung
Während der ganzen Übung machte Sarah Weißböck via Whatsapp Audio die Ausfahrts- sowie diverse Lagemeldungen an den Jugendbetreuer (Florian LFK bzw. Florian Feldkirchen). Ihr Vater unterstützte sie dabei und schulte sie von daheim aus.
Es war für alle eine fesselnde Übung einen fiktiven Brandeinsatz chronologisch via Whatsapp von zuhause aus mitzuverfolgen und auf den eigenen Einsatzbefehl zu warten. Dennoch freuen sich die Kinder eine solche Jugend-Einsatzübung bald wieder „real“ durchführen zu können.
Nebenbei sei noch erwähnt, dass wir die Funktion des AFK bei dieser virtuellen Jugend-Einsatzübung auch besetzt hatten. Leonie Reisinger ist noch zu kurz bei der Feuerwehr, um alle Abläufe zu erfassen. Sie wirkte als „Übungsbeobachter“ auf Whatsapp mit. Ihr Vater (der LuN Kdt.) erklärte ihr dabei die ganzen Tätigkeiten.