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Dienstag, 28. Juni 2022: Alarmierung um 19:00 Uhr zu einem Brand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen. Stichworte: Urlaub am Bauernhof, möglicherweise Personen vermisst. Das war das Szenario der Brandeinsatzübung zu der Martin Silber und Martin Peneder gemeinsam mit Michael Lang von der Feuerwehr Mühldorf luden.

Fremdsprache als Herausforderung

Die beiden Übungsleiter überlegten sich im Vorfeld, welche Herausforderungen sie den Teilnehmern stellen könnten. Da in Feldkirchen der Tourismus weit verbreitet und der Bauernhof als Objekt dafür ideal geeignet ist, fiel die Entscheidung auf Urlaub am Bauernhof.

Um den Übungsteilnehmern eine kleine Falle zu stellen, simulierte man ein englischsprachiges Ehepaar als Urlaubsgäste. Der Ehemann empfing die Einsatzkräfte panisch, denn die Ehefrau war gemeinsam mit der Großmutter im Inneren des Gebäudes durch den Rauch eingeschlossen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hämmerte die Ehefrau noch gegen die Tür bevor der Rauch zu dicht und sie bewusstlos wurde.

Der Ehemann wies unterdessen die Einsatzkräfte ein und lotste sie zu einer Tür im Innenhof. Diese war durch einen Eisenriegel verschlossen, jedoch war es das Holz welches beim Öffnen der Tür durch die Atemschutzträger der FF-Mühldorf als erstes nachgab. Nach kurzer Orientierung konnte die Ehefrau schnell gefunden und ins Freie gebracht werden.

350 Meter lange Löschleitung

Unterdessen trafen auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr Feldkirchen am Einsatzort ein. Sofort ging auch hier ein Atemschutztrupp zur Personensuche vor, denn im Heustadel vermutete man den Altbauern.

Die übrige Mannschaft stellte, gemeinsam mit der FF-Mühldorf, die Löschwasserversorgung sicher und begann auch gleich mit dem Außenangriff. Die Zubringerleitung führte zu einem ca. 350 Meter entfernten Löschwasserbrunnen.

In der Zwischenzeit machten sich die Mühldorfer Atemschutzgeräteträger auf in den oberen Teil vom Anwesen, wo der Brand ausgebrochen ist. Der Weg führte über eine alte Holzstiege und endete vor einer verschlossenen Metalltür. Durch rohe Gewalt konnte auch der Holzpfahl, mit dem die Tür versperrt war zu brechen.

Es erwartete die Teilnehmer ein dicht verrauchter Raum, indem man die Hand vor dem eigenen Gesicht nicht mehr sehen konnte. Auch das Öffnen dreier Fenster brachte keine Besserung, weshalb man sich an den Mauern entlang tastete und so die Räume absuchte. Daraufhin konnte auch die Großmutter gefunden und ins Freie gebracht werden.

Nachbesprechung der Übung

Im freien sorgten sich die Mitglieder des feuerwehrmedizinischen Dienstes um die Verletzten und betreuten auch den hysterischen Ehemann, der nach der Rettung seiner Frau etwas ruhiger wurde.

Nach rund 1,5 Stunden war das Szenario abgearbeitet und die Übung beendet. Aufgrund des einsetzenden Starkregens verlagerte man die Übungsnachbesprechung ins Feuerwehrhaus Feldkirchen. Dort schilderten die Übungsleiter das Szenario und zeigten gemeinsam mit allen Teilnehmern Verbesserungspotenzial und Lob auf.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei der Feuerwehr Mühldorf für die Teilnahme und die hervorragende Zusammenarbeit. Ebenfalls bedanken möchten wir uns beim Besitzer des landwirtschaftlichen Anwesen, dass wir die Übung durchführen durften.

Fotos: FF-Mühldorf