Am Freitag den 11.11.2022 fand die jährliche Herbstübung in der Marktgemeinde Feldkirchen statt, die in diesem Jahr die Feuerwehr Mühldorf ausarbeitete und organisierte. Als Übungsszenario wurde ein Brand eines landwirtschaftlichen Objektes angenommen, bei dem es im Rahmen von Renovierungsarbeiten an einem Kellergewölbe zu einer fiktiven Gasexplosion kam. Durch die Wucht der Explosion stürzte ein Teil der Kellerdecke ein, der Dachstuhl geriet in Brand und es waren laut Information vom Besitzen 7 Arbeiter abgängig. Da sich zum Zeitpunkt der Explosion auch noch Kinder eines Waldkindergartens am Anwesen befanden, galt es auch noch 3 Kinder dieser Gruppe zu suchen und finden.
Tolle Zusammenarbeit zwischen den Einsatzorganisationen
Um 17:00 Uhr startete die Übung mit der Alarmierung in Alarmstufe 1, zu der man den 5 Gemeindefeuerwehren Lacken, Landshaag, Feldkirchen, Bad-Mühllacken und Mühldorf auch die Feuerwehr Goldwörth aktivierte. Durch die Finsternis und den starken Nebel gestaltete sich bereits die Anfahrt zu dem exponierten Objekt sehr schwierig, die nächste große Herausforderung stellte die mangelnde Löschwasserversorgung dar. Nach dem Eintreffen der ersten Kräfte bildete man sofort eine Einsatzleitstelle und zwei Einsatzabschnitte beim Brandobjekt.
Die ersten beiden nachrückenden Tanklöschfahrzeuge wurden für den Innenangriff bzw. die Brandbekämpfung in diesen Abschnitten eingeteilt, die nächsten beiden TLFs übernahmen den Schutz des restlichen Gebäudes und die Pufferfunktion. Der dritte Einsatzabschnitt, der Aufbau einer Zubringerleitung zum nächsten etwa 1300 Meter entfernten und 70 Höhenmeter tiefer gelegenen Teich, stellte alle Einsatzkräfte vor eine große Herausforderung. Die Leitung wurde entlang eines Güterwegs errichtet bei der es durch nachrückende Rettungsfahrzeug zu einigen schwierigen Ausweichmanövern in das stark aufgeweichte Straßenbankett kam.
1300 Meter lange Zubringerleitung
Die Länge und der Höhenunterschied erforderte dann die Mobilisierung aller verfügbaren Schläuche, damit die Relaisleitung mit 5 Tragkraftspritzen aufgebaut werden konnte. Beim Bau dieser Leitung waren etwa 70 Einsatzkräfte gebunden. Die wegen der Verkehrssituation am Güterweg mit deutlicher Verzögerung eingetroffenen Rettungskräfte, errichteten anschließend einen Versorgungsplatz für die Patienten, um alle nach und nach aus dem Gebäude befreiten Personen versorgen zu können.
Nach einiger Zeit konnten auch die drei vermissten Kindergarten Kinder aufgefunden werden, auch sie wurden von den Rettungskräften des Arbeiter Samariterbund Feldkirchen und dem Roten Kreuz versorgt. Kurz vor dem Ende der Übung kam es noch zu einem simulierten Notfall in einem Atemschutz-Trupp, aber auch diese Aufgabe meisterten die Einsatzkräfte professionell.
Um ca. 18:25 Uhr beendeten die drei Übungsbeobachter mit einem „Brand-Aus“ die Herbstübung. Nach dem aufwändigen Aufräumen hielt man beim Objekt noch eine Übungsnachbesprechung ab, bei der man die zahlreichen und wertvollen Erkenntnisse dieser Übung austauschte.
Wir danken allen 141 Einsatzkräften der 6 Feuerwehren und der beiden Rettungsorganisationen sowie den 7 Verletztendarstellern, den 3 Kindern und dem Schmink-Team, die sehr realistische Verletzungen für die Übung vorbereitet hatten. Ein besonderer Dank gilt auch den Eigentümern des Übungsobjektes, die eine derartige Großübung erst ermöglicht haben und sowohl in der Vorbereitung, während der Übung und auch beim Aufräumen so tatkräftig unterstützt haben!
Bericht: Freiwillige Feuerwehr Mühldorf
Weitere Fotos der Herbstübung gibts auf unserer Flickr-Seite!