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Warum besitzt die FF-Feldkirchen eine Wasserwehr?

Aufgrund der Nähe zur Donau und den vielen kleinen Flüssen und Bächen, welche durch unser Gemeindegebiet fließen, wird Feldkirchen immer wieder vom Hochwasser heimgesucht. Deshalb müssen wir als Feuerwehr nicht nur an Land, sondern auch auf dem Wasser für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen.

Dies geschieht aber nicht nur durch Feuerwehrboote, sondern fast ausschließlich durch Zillen. Warum genau durch Zillen? Vor allem im Hochwassereinsatz stellt sie aufgrund der Kompaktheit und der Wendigkeit eines der wichtigsten Mittel dar und ist aus dem Feuerwehrwesen nicht mehr wegzudenken.

Besonders wenn das Wasser für den Einsatz von Booten nicht tief genug ist, kommt die Zille oft als einziges Transportmittel in Frage. Das Manövrieren mit der Holzzille bedarf einer eingehenden Schulung (Wasserwehrgrundausbildung siehe unten) sowie einer guten Kondition der Feuerwehrmitglieder.

Hierbei wird zwischen zwei Techniken, dem sog. „Stechen“ sowie dem Rudern unterschieden. Beim Fahren stromaufwärts wird die Zille am Flussufer mit langen Stangen immer wieder angeschoben. Ein sehr Kraft raubender Akt, der zusätzlich auch viel an Geschick bedarf.

Vor allem in der Ausbildungsphase kann es immer wieder vorkommen, dass der eine oder andere Auszubildende ein unfreiwilliges Bad in der Donau nimmt weil sich eine Stange im Ufergestein verfängt und man das Gleichgewicht verliert. Beim Fahren mit der Flussrichtung dienen zwei Ruder für den Antrieb.

Mitglieder

1980 wurde die Freiwillige Feuerwehr Feldkirchen zum Wasserwehrstützpunkt ernannt und zählte dort nur wenige Mitglieder. Mittlerweile wird der Zillensport immer beliebter und wir können 18 Kameraden und Kameradinnen zählen, welche die Wasserwehrgrundausbildung absolviert und für den Ernstfall gerüstet sind.

Trainings und Bewerbe

Um diese Zille auch unter schwierigsten Bedingungen unter Kontrolle zu haben, finden regelmäßig Bewerbe statt, in denen die Teilnehmer ihre Kraft, Technik und Ausdauer unter Beweis stellen können. Es wurden seitens unserer Feuerwehr schon einige Spitzenplätze auf Bezirks- und Landesebene erreicht.

Leistungsabzeichen

Aber nicht nur das, es gibt auch nicht weniger als 88 Leistungsabzeichen, welche die eben angesprochenen Kameraden und Kameradinnen absolviert haben.

Wasserdienstgrundausbildung

Die Basis für den Wasserdienst bildet die Wasserdienstgrundausbildung. Diese ist mit der Grundausbildung vergleichbar

Die Voraussetzungen dafür sind:

  • erfolgreich absolvierte Grundausbildung
  • Vollendetes 15. Lebensjahr
  • Noch nicht vollendetes 65. Lebensjahr
  • Gesundheitliche Eignung
  • Freischwimmer

Wer all diese Voraussetzungen erfüllt, kann sich für die Wasserdienstgrundausbildung anmelden. Im Pflichtbereich Feldkirchen, welcher aus 5 Feuerwehren besteht, wird diese Ausbildung unter den Feuerwehren Mühldorf, Landshaag und Feldkirchen aufgeteilt.

Folgende Inhalte werden in dieser Ausbildung vermittelt:

  • Erlernen des Zillenfahrens mit Schubstange (Stecher) und Ruder
  • Erlernen der wichtigsten Knoten im Wasserdienst
  • Grundwissen für den Wasserdienst
  • Gefahren im Wasserdienst

Schiffsführerpatent 10m (Motorbootführerschein)

Die nächste Stufe in der Laufbahn der Wasserwehr ist die Absolvierung des Schiffsführerpatents. Das Schiffsführerpatent 10m (der Motorbootführerschein) berechtigt zur selbstständigen Führung von Motorfahrzeugen mit einer Länge bis zu 10m. Das Patent ist gültig für die gesamte Donau, sowie auf allen Seen und Flüssen Europas (z.B. Gardasee) zur Beförderung von max. 12 Fahrgästen, ohne Leistungsbegrenzung.

Vorraussetzung: Vollendetes 18. Lebensjahr ab 17 Jahren mit verschiedenen Auflagen beim Seepatent

Die Freiwillige Feuerwehr Landshaag, welche ebenfalls in unserem Pflichtbereich ist, bietet in Zusammenarbeit mit der Schiffsführerschule Hell einen solchen Kurs für Feuerwehren an. Dies ist für uns sehr praktisch, da wir keine weite Anreise haben.

In unserer Feuerwehr besitzen 48 Personen das Schiffsführerpatent.